Pioniergeist und Aufbruchstimmung – Woher wir kommen

April 21, 2021
3 min
Photo: Unsplash/Marvin Meyer
Die Corona-Pandemie hat sich auf fast alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens ausgewirkt. Auch mit Blick auf die Mobilität hat die Krise für noch nie da gewesene Verhältnisse gesorgt und Entwicklungen beschleunigt, die sich sonst wahrscheinlich erst in einigen Jahren realisiert hätten. Mobility-as-a-Service (MaaS) kann eine Lösung für Mobilitätsanbieter sein, um mit den Folgen der Pandemie umzugehen.
In der Daimler AG erkannte man in den 2010er Jahren frühzeitig das Potential neuer Mobilitätsdienstleistungen wie Carsharing, Mobility-Apps, Mobility-as-a-Service (MaaS) und On-Demand-Mobility. Aus dem Bereich Business Innovation von Daimler ging 2012 ein Start-up hervor, mit dem das ständige Wechseln zwischen den Apps verschiedener Anbieter ein Ende haben sollte, um von A nach B zu kommen. Unsere Überzeugung war “eine App, eine Route, ein Bezahlvorgang”. Damit hatten wir die MaaS-Lösung entwickelt, die das Suchen, Buchen und Bezahlen von unterschiedlichen Mobilitätsangeboten in einer App möglich machte und die - auch international - neue Mobilität maßgeblich mitgeprägt hat. Im Jahr 2020 wurde der Teil der moovel Group GmbH (moovel), der Mobilitätsplattformen für Kommunen, Verkehrsunternehmen und -verbünde entwickelt (B2B/B2G-Softwarelösungen), von Mobimeo übernommen.
Autor: Autor: Philip Fürmann, Head of Delivery & Program Management

Aufbruchstimmung

Als ich 2014 bei moovel im Business Development anfing, waren einige der Dinge, die heute als wesentlicher Bestandteil von Mobility-as-a-Service (MaaS) angesehen werden, zwar schon Teil unserer Produktvision aber noch längst nicht etabliert. Dass wir damals an “MaaS” gearbeitet haben, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Ein eindeutiges Bild möglicher Lösungen für das inzwischen etablierte Mantra “Suchen – Buchen – Bezahlen” entwickelte sich erst mit der Zeit. Auch die Tatsache, dass White-Label-Lösungen der Schlüssel zum Erfolg sein würden, war damals noch nicht abzusehen.

 

Wie moovel das “Von-A-nach-B-Prinzip” in eine App brachte

Schon bevor ich zu moovel kam, gab es bei Daimler die erfolgreiche App car2go – eine der ersten Carsharing-Apps überhaupt. Dadurch wurde der allgemeine Trend “teilen statt besitzen” auf Autos übertragen und für das Nischenphänomen Carsharing kam der Durchbruch. Mit moovel wurde dieses Konzept “neue Mobilität” erweitert. Der Gedanke war einfach: moovel bündelt alle Alternativen, um mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder Sharing-Fahrzeugen von A nach B zu kommen, in einer App. Im Kern stehen die drei Schritte Suchen – Buchen – Bezahlen.

Vieles, was MaaS heute ausmacht, haben wir bei moovel mit geprägt. Bei der Gründung im Jahr 2012 verfolgte moovel zunächst noch einen umfassenderen Ansatz: Es sollten nicht nur Verkehrsmittel, sondern auch andere Angebote wie zum Beispiel Hotels oder Veranstaltungstickets über die App gebucht werden können. Eine “App für alles” mag zunächst gut klingen, in der Praxis überfordert sie den Nutzer in den meisten Fällen, da die Übersichtlichkeit und damit der Nutzen verloren gehen. Unsere Antwort war die Reduktion auf das Wesentliche – sie ist auch heute bei Mobimeo ein wichtiger Teil unserer Philosophie. Im Jahr 2015 kombinierten wir in unserer App bereits den ÖPNV, Car- und Bikesharing, Taxi-Services und Angebote der Deutschen Bahn. 2016 erhielt moovel dafür den Deutschen Mobilitätspreis.

 

Vom B2C zum White-Label-Ansatz

Zu dieser Zeit wollten viele Tech-Firmen Mobilitätsplattformen unter eigenen Marken aufbauen. Durch den direkten Zugriff auf Nutzungs- und Kundendaten wollten sie die Schnittstelle zwischen den Anbietern und den Nutzern kontrollieren. Viele unserer Partner hatten schon damals den Wunsch, die Kontrolle über diese Daten zu behalten, da sie den Kern der Kundenbeziehung berührt. Unsere Antwort auf diese Anforderung war eine Weiterentwicklung unseres Angebots in Richtung von White-Label-Apps. Sie können im Look and Feel an die Marke unserer Kunden – in erster Linie Verkehrsunternehmen und -verbünde – angepasst werden, die mit ihnen eigenständig am Markt auftreten. Mit diesem Ansatz konnten wir Kunden in Stuttgart, wo unser Hauptsitz war, in Hamburg, Karlsruhe, Düsseldorf, Aschaffenburg und international überzeugen.

Im nächsten Schritt konnten wir auch außerhalb Deutschlands expandieren. In Nordamerika wurde moovel zum führenden Anbieter mobiler Ticketing-Anwendungen. Daneben konnten wir unter anderem in Japan, einem wichtigen Markt für zukünftige Tech-Trends, eine Kooperation für eine MaaS-App mit einer der weltweit größten Bahngesellschaften für Personenverkehr in Zusammenarbeit mit einem weiteren Konglomerat, tätig in Bereichen Verkehr, Immobilien, Einzelhandel, Freizeit und Kultur realisieren. Damit hatte moovel mehr als fünf Millionen Nutzer:innen.

 

Eine ideale Kombination – moovel und Mobimeo

Im Jahr 2020 haben moovel und Mobimeo 2020 ihre Kräfte gebündelt, um gemeinsam noch mehr zu erreichen: wir wollen die Nummer eins für MaaS-Lösungen in Deutschland und ein führender Anbieter in Europa werden. Beide Unternehmen haben einen Proven-Track-Record in ihren Bereichen. moovel bringt die Erfahrung aus den Pionierjahren von MaaS und die seitdem entwickelte Technologie mit. Mobimeo hat als ursprüngliches Corporate Start-up der Deutschen Bahn eine starke Verbundenheit zu den “Natural Ownern” des ÖPNV, den Verkehrsunternehmen und -verbünden. Indem wir die Perspektive der Anbieter und der Nutzer zusammenbringen, schaffen wir die besten Voraussetzungen, um für die Branche innovative MaaS-Plattformen für die Alltagsmobilität zu realisieren.

Zusammen mit den integrierten Mobilitätsanbietern bilden wir alle Optionen ab, um Nutzer in den Städten von A nach B zu bringen- ob auf der Straße oder auf der Schiene, mit Bahn, Bus, Fahrrad, e-Scooter oder auch mal dem Auto.

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