„Wie bringen wir unsere MaaS-Produkte auf den Markt, Lisa?“

April 21, 2022
4 min
Die Corona-Pandemie hat sich auf fast alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens ausgewirkt. Auch mit Blick auf die Mobilität hat die Krise für noch nie da gewesene Verhältnisse gesorgt und Entwicklungen beschleunigt, die sich sonst wahrscheinlich erst in einigen Jahren realisiert hätten. Mobility-as-a-Service (MaaS) kann eine Lösung für Mobilitätsanbieter sein, um mit den Folgen der Pandemie umzugehen.
Mobility-as-a-Service (MaaS) ist ein Schlagwort, das ganz unterschiedlich ausgelegt wird – je nachdem, wer es benutzt. Für Mobimeo als Anbieter einer MaaS-Plattform ist es Teil unserer DNA. Deshalb möchten wir das Thema aus verschiedenen Perspektiven analysieren und zeigen, was es für uns bedeutet. In einer Serie mehrerer Interviews befragen wir interne Expert:innen zu ihrer persönlichen Sicht auf MaaS. Da wir in den letzten Interviews viel über die Grundlagen von MaaS gelernt haben, wollen wir die Serie mit einem Blick auf die Praxis abschließen. Wir haben mit unserer Delivery Lead, Lisa Portmann, darüber gesprochen, was erforderlich ist, um MaaS-Produkte erfolgreich auf den Markt zu bringen.

Was bedeutet Delivery für Mobimeo?

Delivery ist bei Mobimeo die Phase der Entwicklung einer App, in der wir unsere Produkte auf den Markt bringen. Unser Delivery-Team arbeitet eng mit den Product- und Engineering-Teams zusammen, die für die Produktvision und alle Aufgaben rund um die Produktentwicklung verantwortlich sind. Daraus ergeben sich zahlreiche Verantwortlichkeiten und Aufgaben für das Delivery-Team: Wir unterstützen unsere Kolleg:innen dabei, leistungsfähig, effizient und effektiv zu sein. Wir unterstützen bei allen B2B-Kundenprojekten die Abstimmung von Anforderungen, fördern die Zusammenarbeit zwischen den Teams und lösen Probleme, die den Fortschritt der Arbeiten behindern. Übergeordnet kümmern wir uns um die Meilensteinplanung, das Stakeholder-Management und ein proaktives Risikomanagement. Dabei ist unser Anspruch, Softwarequalität und Liefergeschwindigkeit in Einklang zu bringen. Wir entwerfen und implementieren Prozesse und unterstützen den Aufbau einer Kultur, in der wir Experimentierfreude und Innovationen fördern, aus Fehlern lernen und Erfolge feiern. 

 

Wie ist Delivery in die Organisation eingebettet?

Die Mitglieder des Delivery-Teams stehen in engem Kontakt zu Kolleg:innen aus allen Bereichen des Unternehmens. Daher ist unsere Arbeit sehr vielseitig: Es kommt vor, dass wir uns innerhalb eines Tages mit den Produktverantwortlichen verschiedener Teams über die Priorisierung von Aufgaben abstimmen, Product Designer:innen davon überzeugen, visuelle Assets zu erstellen, und eine:n Marketingkolleg:in in’s Boot holen, um eine kurzfristige Entscheidung zu bekommen. 

Innerhalb der Organisationsstruktur von Mobimeo sind wir Teil des Engineering-Departments und ich berichte direkt an unseren Chief Technical Officer (CTO). Diese Zuordnung ermöglicht uns eine enge Integration in den Produktentwicklungsprozess, so dass wir Initiativen vorantreiben können, die zur Verbesserung des technischen Entwicklungsprozesses beitragen.

 

Was sind die besonderen Herausforderungen für Delivery bei der Entwicklung und dem Roll-out von MaaS-Apps? 

Die Anforderungen und Herausforderungen von Delivery-Management so wie wir es verstehen unterscheiden sich fundamental von herkömmlichem Projektmanagement. Projekte sind in der Regel als zeitlich begrenzte Aktivitäten definiert. Wir bei Mobimeo betrachten Delivery aufgrund der Art unserer digitalen Produkte und unseres nutzungszentrierten Ansatzes als einen kontinuierlichen Prozess. 

Dabei decken wir zwei zentrale Bereiche ab,  die unsere Arbeit bestimmen und die deutlich machen, wie knifflig unsere Aufgabe sein kann:

Zum einen behalten wir zusammen mit unseren Kolleg:innen vom Business Building den Markt ständig im Auge. Da wir Teil der sich schnell verändernden Mobilitätsbranche sind, haben aktuelle Entwicklungen - wie neue Wettbewerber, Technologien und Produkt-Features - unmittelbaren Einfluss auf unser Angebot. Die Erkenntnisse dieser Marktbeobachtung teilen wir mit den Teams, die davon betroffen sind.
Zum anderen sind wir eine Schnittstelle innerhalb des MaaS-Ökosystems: An MaaS-Produkten ist eine Vielzahl von Akteuren beteiligt. In den vorangegangenen Interviews dieser Reihe haben Kolleg:innen von mir erklärt, wie eng wir mit Verkehrsverbünden und -unternehmen, Städten, Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen und den Nutzer:innen zusammenarbeiten. Delivery übernimmt bei der Entwicklung und dem Roll-out unserer Apps die Rolle des Bindeglieds zwischen den beteiligten Akteuren. Dabei vermitteln wir zwischen manchmal unterschiedlichen Standpunkten um zur besten gemeinsamen Lösung zu kommen. Und so können wir auch die optimalen Bedingungen für den Erfolg unserer Produkte schaffen: Sie müssen wettbewerbsfähig sein, um auf dem Markt bestehen zu können, und gleichzeitig den Ansprüchen aller beteiligten Akteure gerecht werden.

 

Die MaaS-Plattform von Mobimeo ist ein B2B-Produkt. Welche Rolle spielen die App-Nutzer:innen für Delivery? 

Einfach gesagt: Ohne zufriedene App-Nutzer:innen kann unsere Plattform nicht erfolgreich sein. Unser Produktentwicklungsansatz ist klar nutzungszentriert und wir legen großen Wert auf User Research (Marktforschung) und Product Analytics (Analyse von Nutzung und Performance). Trotz unserer B2B-Ausrichtung sind die Bedürfnisse der Nutzer:innen entscheidend für die Entwicklung der Plattform und der Apps: nur wenn viele Menschen sie nutzen, werden die positiven Effekte sichtbar. Die Nutzer:innen liefern neue Ideen, die für unsere Produkte aufgegriffen werden können. Ein Weg, wie wir dieses Feedback einholen, sind Beta-Tests, in denen unsere Tester-Community frühzeitig neue Produktversionen ausprobieren und Feedback geben kann.

 

Welche Konzepte gibt es, um eine MaaS-Plattform auf den Markt zu bringen? 

Ein konkretes Beispiel ist unser Engagement als einer der Technologiepartner für Mobility inside (Mi). Mi ist eine Brancheninitiative, über die alle Verkehrsverbünde und -unternehmen in Deutschland in ihrer Region eine leistungsfähige multimodale Nahverkehrs-App anbieten können. Wir entwickeln und liefern für Mi White-label-Apps, mit denen im ersten Schritt 40 Prozent der deutschen Bevölkerung erreicht werden. Jede App wird entsprechend der regionalen Anforderungen konfiguriert. Der Kern der Apps bleibt jedoch immer gleich. Die Vorteile eines solchen White-label-Ansatzes liegen auf der Hand: Die Kosten für Entwicklung und Betrieb werden geteilt, die Verbesserungen kommen allen Partnern zugute. Dank einer skalierbaren Architektur und einem leicht anpassbaren Designkonzept können neue Kunden schnell an Bord geholt werden. Damit ermöglichen wir einer großen Nutzer:innenbasis ein maßgeschneidertes Mobilitätserlebnis.

 

Die Interviewpartnerin

Lisa Portmann ist schon seit den Anfängen des Unternehmens Teil von Mobimeo. In ihrer Rolle als Delivery Lead gestaltet sie die Strukturen und Prozesse des Delivery-Teams. Gemeinsam mit unseren Partnern sorgt das Team dafür, dass unsere MaaS-Produkte auf den Markt gebracht werden.

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